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IT-Girls auf dem Vormarsch

Gruppenfoto VÖSI Rolemodel Event „IT Architektinnen und EAM Expertinnen“

Frauen prägen die Technikwelt – zum Beispiel, indem sie bei der Entwicklung von Produkten, Software und Algorithmen eine wichtige zusätzliche Perspektive einbringen. Endlich kommen auch immer mehr von ihnen vor den ­Vorhang – und ebnen den Weg für den ­weiblichen IT-Nachwuchs.

In Pink vorbei an der Zielgruppe
Holzer betont, dass es nicht nur um Frauen, sondern generell um Diversität in der Technik geht, etwa auch um Menschen mit Migrationshintergrund oder verschiedenen Alters: „Wenn es meine Agenda ist, ein Produkt zu schaffen, das für alle gut sein soll, ist es besser, wenn ich von Anfang an ein diverses Team einbeziehe.“ Sie weist darauf hin, dass es nicht darum geht, Produkte pink einzufärben, wie es etwa bei den Pinky Gloves war:
Hier wurde völlig an der Zielgruppe vorbei ein Produkt, nämlich pinke Menstruationshandschuhe, konzipiert, das dann auch einen Shitstorm erntete, der zum Ende des Produkts führte. In der Praxis sieht das mit den diversen Teams aber oft nicht so einfach aus. Holzer: „Ich würde gern viel mehr Fokus darauf legen, Frauen ins Team zu bringen, und natürlich würde ich sehr gerne weibliche Programmiererinnen einstellen. Die Recruiting-Situation ist aber gerade sehr angespannt.

In Wahrheit müssen die Personen vor allem fachliches Know-how haben und wahnsinnig gut in unser Team passen.“ Und die Abgänger technischer Ausbildungen sind nun mal nach wie vor zu einem Gutteil männlich.

Der Bedarf an Frauen in der Technik, von Vernetzung, Förderung und Sichtbarmachung ist so groß, dass sich fast zur gleichen Zeit wie TheNewITGirls ein ähnlicher Verein gegründet hat: Das Netzwerk WOMENinICT wurde 2020 von sechs Initiatorinnen unter dem Dach des Verbands Österreichischer Software Industrie (VÖSI) gegründet, darunter Gerlinde Macho, Gründerin und Gesellschafterin von MP2 IT-Solutions, Brigitte Rafael, Senior IT Consultant bei Avanade, und Christine Wahlmüller-Schiller, am Center for Technology Experience des AIT für Marketing und Kommunikation zuständig.

Mittlerweile gibt es 20 WOMENinICT-Botschafterinnen, welche die Ziele der Special-Interest-Group vorantreiben: Frauen in der ICT-Branche, die auch das Kommunikationsthema beinhaltet, sichtbarer machen, Mädchen und junge Frauen für IT und Digitalisierung begeistern, für Chancengerechtigkeit eintreten, ein Netzwerk und den Austausch zu aktuellen Themen bieten.
Dazu werden regelmäßig Rolemodel-Events veranstaltet, bei denen es etwa darum geht, Berufsbilder wie Software-Developerin, IT-Security-Expertin, Software Quality Engeneer oder Software-Testerin vorzustellen.

Auch ein Mentoring-Programm gehört zum Angebot. Schon jetzt hat der Verein 600 Mitglieder – darunter auch einige Männer, denen Frauen in der Technik ein Anliegen sind.

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